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5 Jahre Digital Hub Initiative – Wo steht Deutschland bei der Digitalisierung?

Digitalisierung – das steht für mehr als nur informationstechnologischen Fortschritt. Langfristig geht es um die Vernetzung aller wichtigen Bereiche von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft und den Aufbau einer Infrastruktur, die das Sammeln, Analysieren und die effiziente Nutzung von Informationen möglich macht. Kurz: Es geht um digitale Revolution. Innovationen verändern: Wertschöpfungsketten werden effizienter, Arbeitszeiten flexibler, das Wirtschaftswachstum steigt. Denn die Digitalisierung birgt Innovationen, die die Wirtschaft verändern und letztlich stärken.

Digitalisierung und Wirtschaft: Die Industrie 4.0

Da wir schon von Produktionsprozessen sprechen: Wo Digitalisierung auf produzierende Wirtschaft trifft, entsteht Industrie 4.0. Auch hier hat sich der Status Quo in den letzten Jahren durch digitale Innovationen maßgeblich verändert. In der Industrie 4.0 wird industrielle Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie effizient verzahnt. Die Folge: Intelligente Fabriken, vernetzte Produktions- und Transporteinheiten und jede Menge digitaler Schnittstellen. Wertschöpfungsketten werden dadurch flexibel und dynamisch, die Vorteile von Massenproduktion und Einzelfertigung vereinen sich im Optimalfall. Dabei betrifft diese Entwicklung längst nicht mehr nur den klassischen Maschinenbau und die Elektroindustrie, sondern dringt auch in Bereiche wie Landwirtschaft und Gesundheitswesen vor und schafft durch digitale Vernetzung neue Geschäftsmodelle. Auch hier haben die Hubs der Digital Hub Initiative als Innovationsschmieden einen wichtigen Beitrag in den vergangenen Jahren geleistet. Laut Studien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) nutzen sein geraumer Zeit immer mehr Unternehmen in Deutschland Anwendungen aus der Industrie 4.0. Mit steigender Tendenz: Über 90 Prozent der deutschen Unternehmen sehen die digitale Transformation der Industrie sowohl als Chance als auch Voraussetzung für den Erhalt der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.

Diese Transformation wurde von der Digital Hub Initiative in den vergangenen Jahren unter anderem mit der de:hub Journey vorangetrieben. Hierbei wurden Entscheiderinnen und Entscheider mittelständischer Unternehmen auf eine Reise zu den Digital Hubs eingeladen, auf der sie technische Potenziale kennenlernen, innovative Geschäftsmodelle identifizieren und mit Start–ups in dein interdisziplinären Dialog treten konnten. Dabei wurde der Grundstein für zukünftige Kooperationen zwischen Start-ups und Unternehmen gelegt. Zusätzlich entwickelte die Digital Hub Initiative mit dem Innovation Guide ein praktisches Werkzeug, das Unternehmen bei Fragen der Digitalisierung zur Seite steht und die vielfältigen Programme der Digital Hubs, angepasst an die individuellen Bedürfnisse, herausfiltert.

Die Rolle von Start-ups bei der Digitalisierung

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Grundlage für eine erfolgreiche digitale Transformation in der Vernetzung sowie in Kooperationen zwischen mittelständischen und großen Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft liegt. Um diese Vernetzung voranzutreiben startete die Digital Hub Initiative 2019 den Start-up Finder. Dahinter steht eine Datenbank mit mittlerweile über 800 Start-ups. Dieses Tool hilft Unternehmen bei der zielgenauen Suchen nach passenden Kooperationspartnern. In Deutschland, aber auch international gehören Start-ups zu den maßgebenden Treibern hinter dem Aufbau einer zukunftsgerichteten Digitalwirtschaft. Deswegen werden sie in Deutschland in besonderem Maße gefördert: Allein im ersten Halbjahr 2021 wurden laut des BMWK 7,6 Milliarden Euro in deutsche Start-ups investiert. Doch auch außerhalb der Gründerszene wird die Digitalisierung durch wirtschaftliche Akteure vorangetrieben. Mittlerweile besitzen 74 Prozent aller Unternehmen in Deutschland eine Digitalisierungsstrategie, außerdem investieren mittlerweile fast ebenso viele in die digitale Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.

Pandemie und New Normal: Die Digitalisierung der Arbeitswelt

Diese Entwicklung ist kein Zufall: Während der letzten zwei Jahre wuchs die Bedeutung des Konzepts der digitalen Arbeit stark an. So wurden, angetrieben durch die Bedingungen der globalen Pandemie, bereits aktive Prozesse zur Digitalisierung des Arbeitsalltags beschleunigt. Unternehmen boten ihren Mitarbeitenden vermehrt die Nutzung von Home Office Optionen an – wer konnte, arbeitete von zu Hause. Neben der Verringerung der Ansteckungsgefahr brachte diese Entwicklung auch Nebeneffekte mit sich, die über die Pandemie hinaus anhalten: Die Akzeptanz für Videokonferenzen, Remote Work und digitale Arbeitsgruppen stieg, während Unternehmen und staatliche Institutionen die dafür nötigen technischen Rahmenbedingungen schufen. Gleichzeitig stellte man fest, dass die Produktivität vieler Mitarbeitender im virtuellen Arbeitsalltag anstieg, wenn auch verbunden mit einer häufigen Verschiebung von Arbeitszeiten zu den Randzeiten. Von dieser Entwicklung ausgeschlossen waren Arbeitende in Fertigungs- und Produktionsbetrieben. Die Digital Hubs haben sich hier aktiv eingebracht und in kürzester Zeit in Zusammenarbeit mit Startups Formate und Programme entwickelt, die bei der Bekämpfung der Pandemie unterstützt haben. So ist die “Hubs VS Virus” Kampagne entstanden, die einen wichtigen Beitrag geleistet hat.

Auch außerhalb des Arbeitsalltag schreitet die digitale Transformation voran: Laut des D21-Digital-Index ist in den letzten Jahren eine sogenannte digitale Mittelschicht gewachsen, zu der vor allem Menschen gehören, die in der neuen Normalität der Digitalisierung Chancen sehen und sie deshalb aktiv mitgestalten.

Die Digital Hub Initiative als Triebfeder der Digitalisierung

Wie wird die Digitalisierung von Wirtschaft, Industrie, Staat und Gesellschaft also möglich? Eine Antwort darauf lautet Vernetzung. Hier spielte die Arbeit der Digital Hub Initiative in den letzten Jahren eine entscheidende Rolle. Die Initiative des BWMK unterstützt (und unterstützt weiterhin) digitale Innovationen in ganz Deutschland, in dem sie Unternehmen, Start-ups, Gründerinnen und Gründer, Investorinnen und Investoren und Wissenschaft vernetzt und so die Entwicklung von digitalen Lösungen in vielen verschiedenen Branchen und Feldern vorantreibt. Gleichzeitig entstanden im Rahmen der Digital Hub Initiative zwölf über Deutschland verteilten Hubs. Diese fungieren als Kontaktbasis und Schnittstelle zwischen den Akteuren sowie als Ressourcenpool für Gründerinnen und Gründer. Digitale Innovation wird hier nicht nur als Mittel zum Zweck genutzt – sie wird gelebt.

Mit Projekten wie der de:hub Journey, dem Innovation Guide, dem digitalen Berater für den Mittelstand und dem Start-up Finder, leistete die Digital Hub Initiative in den vergangenen 5 Jahren einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Transformation in Deutschland sowie zum Aufbau eines starken Ökosystems. Der praktische Erfolg der Initiative zeigt sich auch in Zahlen: 1.154 Vernetzungen zwischen Start-ups und Partnern zählte die Initiative zuletzt. Mittlerweile sind über 4.000 Start-ups im erweiterten Netzwerk organisiert. Hinzu kommen 2.140 Partnerkontakte, viele davon auf internationaler Ebene. Hier bleibt kein Zweifel – Deutschland digitalisiert!

Quellen:

BMWK: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Industrie/industrie-4-0-und-digitale-wirtschaft.pdf%3F__blob%3DpublicationFile%26v%3D3

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/digitalisierung.html

https://www.plattform-i40.de/IP/Redaktion/DE/Downloads/Publikation/industrie-4-0-impulspapier-die-arbeitswelt-nach-der-corona-pandemie.pdf?__blob=publicationFile&v=4

D21: https://initiatived21.de/d21-digital-index/

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