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Digital Health - Wie digital ist unser Gesundheitswesen?

Medizinerin

Digital Health ist in vielen Bereichen einsetzbar. Vom Einsatz künstlicher Intelligenz oder robotergestützter Chirurgie in der Medizin, über Wearables, die im Alltag Gesundheits-Updates geben können, bis hin zu Apps, die Kurse bereitstellen, ist eHealth eine Bereicherung sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Ärztinnen und Ärzte. In Deutschland können Versicherte und Ärztinnen und Ärzte seit dem 1. Juli 2021 die Elektronische Patientenakte nutzen und haben somit schnellen und vernetzten Zugriff auf medizinische Daten. Neben der Etablierung der DiGA, zeigen noch weitere Entwicklungen eine allgemein fortschrittliche Einstellung in Deutschland zu Digital Health: Eine Bitkom-Studie fand heraus, dass unter Ärztinnen und Ärzten jede und jeder Vierte in Zukunft solche Health Apps verordnen möchte und auch das elektronische Rezept, welches ab 2022 durch das "Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur (Patientendaten-Schutz-Gesetz –PDSG)" das Papier-Rezept verpflichtend vollständig ersetzen soll, befindet sich bereits in der Testphase. Zudem zeigte sich während der Pandemie, dass immer mehr Patientinnen und Patienten ihre Medikamente lieber in Online-Apotheken bestellen, statt vor Ort in die Apotheke zu gehen.

Digital Health in der Digital Hub Initiative

Der Digital Health Hub Nürnberg/Erlangen und der 5-HT Digital Hub Chemistry & Health Mannheim/Ludwigshafen widmen sich dem Schwerpunkt „Digital Health“. Sie verbinden durch ihr starkes Ökosystem Start-ups, Corporates, Investorinnen und Investoren und Wissenschaft miteinander und treiben so die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran. Es gibt zahlreiche Start-ups in der Digital Hub Initiative, die zur Entwicklung von Innovationen und digitalen Geschäftsmodellen im Gesundheitswesen beitragen. Exemplarisch haben wir drei Start-ups aus unserem Netzwerk hervorgehoben.

Das Start-up Keleya hat eine App entwickelt, die werdende Mütter auf dem Weg ihrer Schwangerschaft unterstützt. Die App bietet Kurse zur Geburtsvorbereitung, zur Rückbildung, aber auch Rezepte für eine schwangerschaftsgerechte Ernährung an. Das Start-up konnte bereits Kooperationen mit einigen Krankenkassen eingehen, sodass einige Leistungen von diesen übernommen werden. In der Digital Hub Initiative ist Keleya Teil des Smart Infrastructure Hubs Leipzig, welcher sich neben den Themen Energie und Smart City außerdem auf die Entwicklung von Innovationen im Bereich eHealth fokussiert.

Selfapy ist ein Start-up aus dem Hub Mannheim/Ludwigshafen, das eine Anwendung für Menschen mit Depressionen, Angst- oder Essstörungen entwickelt hat. Basierend auf Verhaltenstherapie bietet die App Online-Kurse und psychologische Beratungsangebote an. Das Besondere: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die App bereits als DiGA zertifiziert. Somit können Ärztinnen und Ärzte oder Psychotherapeutinnen und -therapeuten die Nutzung verordnen und Kosten werden durch die Krankenkassen der Patientinnen und Patienten übernommen. Das Start-up mentalis aus dem Hub Erlangen/Nürnberg bietet ebenfalls Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die App leistet digitale Nachsorge für Patientinnen und Patienten nach einem Klinikaufenthalt. Das Start-up gewann den Gesundheitspreis 2021 des Pharmakonzerns Novartis. Rundum können die jungen Unternehmen mit ihren innovativen Ansätzen Erfolge verzeichnen und nicht nur viele Patientinnen und Patienten, sondern auch Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenkassen für sich gewinnen.

Ausblick: Wie sieht die Zukunft des Gesundheitssektors aus?

Das Geschehen in der Start-up-Szene zeigt, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesen längst nicht mehr nur eine politische Aufgabe ist. Innovative Produkte und Anwendungen von Unternehmen können in Zukunft gleichermaßen - von medizinischer Versorgung bis zur Verwaltung - das Gesundheitswesen verändern und sogar revolutionieren. Healthcare-Start-ups haben nun die Möglichkeit, ihre Angebote auf dem Gesundheitsmarkt zu platzieren. Dass sie diese Möglichkeiten nutzen, zeigen die Beispiele der Digital Hubs der Initiative. Auch eine Studie von Ende 2020 prognostiziert ein Wachstum des digitalen Gesundheitsmarktes in Deutschland um 57 Milliarden Euro bis 2025, für Europa wird ein Plus von fast 50 Prozent vorausgesagt.

Es bleibt spannend, wie sich die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland weiterentwickelt. Die Digital Hub Initiative trägt mit der diesjährigen de:hub Journey einen Teil zur Weiterentwicklung bei. Mittelständische Unternehmen erhalten auf der Reise in die drei Digital Hubs Erlangen/Nürnberg, Mannheim/Ludwigshafen und Karlsruhe Einblicke in Technologien und Geschäftsmodelle rund um die Gesundheit von morgen. In der nächsten Podcast-Folge von “Update mit...”, die am 2. August 2021 erscheint, spricht außerdem die Co-Gründerin des Start-ups Selfapy Nora Blum über ihre Zukunftsvisionen von Digital Health.

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