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Innovation im Highspeed-Modus: Wie Indiens Start-ups globale Maßstäbe setzen

Mumbai und Bengaluru: Spezialisierte Hochburgen

Indien ist nicht nur die Heimat des drittgrößten Start-up-Ökosystems der Welt, sondern auch aufstrebender Akteur im globalen Innovationsgeschehen. Bis Juni 2024 wurden mehr als 140.000 Start-ups registriert, die innovative Lösungen für finanzielle Inklusion, nachhaltige Energie und digitale Transformation vorantreiben. Großstädte wie Neu-Delhi stehen an der Spitze des Fortschritts, unterstützt vom landesweiten Programm Startup India, das von der Hauptstadt aus koordiniert wird und alle bedeutenden Innovationszentren des Landes fördert. Unsere Reise führte uns in zwei Schlüsselregionen, die das indische Start-up-Ökosystem prägen: Mumbai und Bengaluru. Begleitet wurden wir von Vertreterinnen und Vertretern aus den de:hubs, darunter InsurTech Köln, Digital Health Nürnberg, GreenTech Düsseldorf und Smart Systems Dresden. Die Vielfalt an Branchenperspektiven ermöglichte einen tiefen interdisziplinären Austausch, der von Anfang an geprägt war durch die Suche nach Anknüpfungspunkten zwischen beiden Ökosystemen.

In Mumbai, bekannt als das Finanz- und Handelszentrum Indiens, tauchten wir in die Welt der FinTech- und E-Commerce-Innovationen ein. Start-ups profitieren hier von der Nähe zu Banken, Investorinnen und Investoren und internationalen Unternehmen, was das Ökosystem besonders vielfältig macht. Unsere Gespräche mit lokalen Akteuren zeigten, wie stark das Thema finanzielle Inklusion die Innovationslandschaft prägt – ein Bereich, der auch in Deutschland an Bedeutung gewinnt. Ein weiterer Faktor: Fast die Hälfte aller Echtzeit-Zahlungssysteme weltweit wird in Indien abgewickelt – ein beeindruckendes Beispiel für die Skalierbarkeit und Geschwindigkeit des indischen Modells.

Zudem konnten wir in Mumbai wertvolle Kontakte für das Netzwerk gewinnen – unter anderem in Industrie-spezifischen Roundtables mit Akteuren aus dem Ökosystem Maharashtra. Daneben sahen wir beim Besuch der Society for Innovation und Entrepreneurship (SINE), der zentralen Start-up-Organisation am Indian Institute of Technology Bombay, wie der Transfer zwischen Forschung und Gründung in Indien gelingt. Hier werden in Inkubator- und Accelerator-Programmen technologieorientierte Unternehmensgründungen von der Startphase bis zur Skalierung begleitet. Die SINE ist das sogenannte "Centre of Excellence" des indischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie (DST) – und damit einer der Leuchttürme der Region.

Bengaluru gilt als “Silicon Valley” Indiens sowie als globaler Vorreiter in den Bereichen KI, Blockchain und CleanTech. Ein Grund: Neben einer starken IT-Infrastruktur bietet der Standort eine dynamische Gründungskultur und eine Vielzahl von Inkubatoren und Acceleratoren. Dadurch zieht es eine wachsende Zahl an Talenten, Investorinnen und Investoren sowie Netzwerken nach Bengaluru. Einen hohen internationalen Stellenwert hat zudem der Bangalore Tech Summit – eines der größten Technologiekonferenzen Asiens, welche ebenfalls Teil unserer Delegationsreise war. Vor Ort diskutierten Delegationsmitglieder wie René Giese und Nadine Boese beim Panel „Exploring Clean Mobility with Germany“ über nachhaltige Mobilitätskonzepte und erste Ansätze für eine internationale Zusammenarbeit. 

Schnelligkeit trifft Präzision: Synergien zwischen zwei Ökosystemen

Unsere Reise hat eindrucksvoll gezeigt, wie sich die Stärken der beiden Innovationsökosysteme ergänzen. Während Indien durch Schnelligkeit und pragmatische Problemlösungen überzeugt, liegt Deutschlands Stärke in Präzision und langfristiger Planung. Diese Synergien sind die Grundlage für Kooperationen in Bereichen wie CleanTech, nachhaltige Mobilität und DeepTech. René Giese, Hub Manager des de:hub DeepTech Berlin, fasste es treffend zusammen:

„Indien entwickelt sich rasant zu einem globalen Vorreiter im Bereich DeepTech. Mit Stärken in KI, FinTech, Blockchain, Clean Mobility und SpaceTech zeichnet sich das Innovationsökosystem durch Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und die Fähigkeit aus, Probleme in großem Maßstab zu lösen. Es lebt von Pragmatismus und Zugänglichkeit und schafft Lösungen, die kosteneffizient und unmittelbar wirksam sind. Der indische Ansatz hat bemerkenswerte Erfolge bei der Bewältigung kritischer Herausforderungen wie finanzieller Inklusion, Zugang zu Gesundheitsversorgung und sauberer Energie erzielt.“

Ob durch gemeinsame Innovationsprojekte oder den gezielten Austausch von Know-how: Indien und Deutschland können gemeinsam Lösungen schaffen, die global wegweisend sind. Anna Kessler, Managerin des de:hubs InsurTech Köln, brachte es auf den Punkt: 

"Indien beeindruckt durch seinen digitalen Fußabdruck und das enorme Wachstumspotenzial. Unsere Gespräche mit Start-ups und Stakeholdern haben gezeigt, dass Synergien zwischen den Ökosystemen der Schlüssel für zukünftige Innovationen sein können."

Wissen teilen, Innovation multiplizieren: Was wir mitnehmen

Die Delegationsreise hat uns nicht nur die Kraft und Dynamik des indischen Start-up-Ökosystems nähergebracht, sondern auch die Möglichkeit eröffnet, nachhaltige Partnerschaften zu schaffen. Besonders beeindruckend ist die zunehmende Geschlechterparität im indischen Unternehmertum: Laut dem Global Entrepreneurship Monitor hat sich das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Unternehmern auf nahezu Gleichstand entwickelt. Mit solchen Entwicklungen und dem Abbau regulatorischer Hürden, wie der Abschaffung der „Angel Tax“, wird Indien seinen globalen Einfluss weiter ausbauen.

Jetzt gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen und den Austausch zwischen deutschen und indischen Start-ups zu intensivieren – für gemeinsame Innovationen, die global wegweisend sind.

Weitere Quellen: https://www.forbesindia.com/article/explainers/unicorns-india-list/85309/1 

 

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