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Die Start-up-Strategie und die Digital Hub Initiative

Mit der Start-up-Strategie hat die Bundesregierung 2022 einen umfangreichen Fahrplan vorgelegt, mit dem Deutschland und Europa als Start-up-Standort weiter ausgebaut werden sollen. Die Straegie ist das Ergebnis eines umfangreichen Beteiligungsprozesses zahlreicher Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft und Politik. Der im Juli diesen Jahres vom Bundeskabinett beschlossene Fahrplan soll vor allem junge und innovative Unternehmen mit Wachstumsambitionen fördern. Gründungen sollen erleichtert, Finanzierungen gestärkt und bürokratische Prozesse vereinfacht werden. Dafür sieht die Strategie konkrete Maßnahmen vor.

Gründungen werden vereinfacht, Finanzierungsmöglichkeiten erweitert

Start-ups und junge Unternehmen erhalten künftig nicht nur erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten, sondern können auch von einem einfachen, rechtssicheren Zugang zu öffentlichen Aufträgen profitieren. Zudem sollen Start-up-Ausgründungen aus der Wissenschaft erleichtert werden – ebenso wie Gründungen im Allgemeinen. Denn diese werden in Zukunft vollständig digital und in vielen Fällen innerhalb von 24 Stunden umsetzbar sein. Hier spielt die fortschreitende Digitalisierung eine wesentliche Rolle: Durch die Verknüpfung relevanter Online-Dienste von Bund, Ländern und Notaren sollen Start-ups benötigte Informationen und Anträge künftig gebündelt aus einer Hand bekommen können. Die Strategie würdigt die gesellschaftliche Relevanz von Start-ups – auch über das Wirtschaftswachstum hinaus. So wird mithilfe europäischer Strukturfondsmittel künftig auch gemeinwohlorientierten Start-ups der Zugang zu Finanzierungen erleichtert. 

Einer der bedeutendsten Punkte in der Strategie: Das Instrumentarium der Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups soll erweitert werden – besonders für kapitalintensive Wachstumsphasen. Dafür ist die stärkere Mobilisierung von privatem und öffentlichem Kapital vorgesehen. Dabei besonders wichtig: Die Vernetzung relevanter Akteurinnen und Akteure. Diese soll unter anderem mit einem “Start-up Summit Germany” und weiteren Kontakt-Netzwerken gestärkt werden – und das nicht ohne Grund.

Mehr Finanzierung: Digital Hub Initiative intensiviert Vernetzung

Denn die Erfahrung zeigt, dass die umfassende Vernetzung von Start-ups, Mittelstand, Investorinnen und Investoren sowie Wissenschaft und Politik der beste Nährboden für erfolgreiche Gründungen und damit anhaltende Innovationskraft ist. Hier leistet die Digital Hub Initiative schon seit mehreren Jahren bedeutende Arbeit: Neben zahlreichen nationalen und internationalen Konferenzen und Netzwerktreffen bietet sie mit der jährlichen Pitch Night vielen Start-ups eine Bühne für ihre Ideen und Kontakt zu potenziellen Investorinnen und Investoren. 

Und zukünftig soll noch mehr geleistet werden: Die Initiative plant nicht nur weitere Großevents, sondern auch die Ausweitung ihrer Vernetzungsangebote zu Fonds und Kapitalgebenden sowie einen stärkeren Fokus auf den Bereich des Corporate Venture Capital. Auch für die Schaffung von Investitionsmöglichkeiten innerhalb der Hubs gibt es Pläne. 

Female und Migrant Founders: Mehr Diversität in der Start-up-Landschaft 

Der starke Innovationsgeist innerhalb der deutschen Start-up-Landschaft ist auch auf ihre wachsende Diversität zurückzuführen. Die Start-up-Strategie will diese Entwicklung weiter stärken: Zukünftig sollen Hürden für Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund bei der Gründung und beim Zugang zu Förderung und Finanzierung weiter abgebaut werden.

Auch in diesem Kontext kommt der Arbeit der Digital Hub Initiative eine wesentliche Bedeutung zu. Schon heute beherbergt das Netzwerk über 150 Start-ups von Gründerinnen sowie Programme und Formate, die auf Basis von Geschlechterparität organisiert werden.  

Gleiches gilt für die Besetzung der von der Initiative veranstalteten Panels, Events und Moderationen. Zukünftig sollen weitere Scale-Programme folgen, um Diversität in der Gründerlandschaft zu fördern, unter anderem solche mit Fokus auf migrantische Gründerinnen und Gründer sowie auf Female Founders. Darüber hinaus soll das Thema Diversität verstärkt in die Vernetzung von Bundes- mit Landes-Hubs und in Kooperationen mit Städten, Ländern und ländlichen Regionen einfließen.

Vernetzung mit Mittelstand und Ausbau der Digital Hub Initiative

Zu den Zielen der Start-up-Strategie gehört die stärkere Vernetzung von Start-ups und Mittelstand, wovon beide Seiten zukünftig stärker profitieren sollen. Ausgangspunkt könnte hierbei die Vernetzung der Mittelstand-Digital Zentren in Deutschland mit relevanten Start-up-Initiativen sein – unter besonderer Beachtung des ländlichen Raums. Angedacht sind mehr gemeinsame Maßnahmen sowie ein breiterer Austausch von Wissen und Ressourcen.

Die vom Bund beschlossene Strategie sieht vor, die Digital Hub Initiative thematisch und regional weiter auszubauen, nicht zuletzt aufgrund ihrer erfolgreichen Netzwerkarbeit in den vergangenen Jahren. Der Branchenverband Bitkom, Gründungsmitglied der Initiative, sieht in der Strategie eine gute Nachricht für den Start-up-Standort Deutschland: “Die Startup-Strategie bündelt wichtige Maßnahmen, mit denen wir deutsche Startups international auf Augenhöhe bringen können.”so Bitkom-Präsident Achim Berg in einer Pressemitteilung.In den Hubs der Initiative soll die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen, Start-ups und Hochschulen stärker forciert werden. Gleichzeitig soll die Initiative selbst mit anderen regionalen und überregionalen Start-up-Ökosystemen vernetzt werden. 

Erste Maßnahmen bereits in der Umsetzung

Das Potenzial der Start-up-Strategie zeichnet sich bereits ab. Denn schon in diesem Jahr wurde mit der Umsetzung erster Maßnahmen aus der Start-up-Strategie begonnen. So wurden unter anderem im November umfangreiche Mittel für das Förderprogramm Exist Women vom Haushaltsausschuss freigegeben. Mit dem Programm will die Bundesregierung strukturelle Ungleichheiten bei der Start-up-Förderung abbauen und künftig gezielt Gründerinnen fördern.

Mit der Verabschiedung der Start-up-Strategie wurde der Weg für eine umfassende Stärkung des Start-up- und Innovationsstandorts Deutschland bereitet und eine langfristige, internationale Wettbewerbsfähigkeit gewährleistet. Auch die Digital Hub Initiative begrüßt den beschlossenen Fahrplan der Bundesregierung und wird sich weiterhin auf vielen Ebenen aktiv an der Stärkung von Start-ups, Innovation und Digitalisierung beteiligen. 

Quellen:

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/Digitalisierung/start-up-strategie.html

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/start-up-strategie-2065830

https://www.exist.de/EXIST/Redaktion/DE/Aktuelles/Nachrichten/Anna-Christmann-ist-neue-Beauftragte-fuer-die-Digitale-Wirtschaft-und-Start-ups.html

www.de.digital/DIGITAL/Redaktion/DE/Digitalisierungsindex/Publikationen/publikation-schwerpunkt-kooperation-digitale-startups-2022.pdf

https://www.businessinsider.de/gruenderszene/perspektive/startup-strategie-sechs-millionen-fuer-gruenderinnen-foerderprogramm-exist-women/

https://www.bitkom.org/Themen/Startups/Startup-Strategie

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